04. November 2011, Badische Zeitung
„I Sestini“ gefallen mit erstklassiger Chormusik
Eines der besten Vokalensembles der Nordwestschweiz in der Petruskirche, begleitet von Musik der französischen Barockzeit.
STEINEN (gd). Dem Förderkreis Kantorei Steinen ist es zu verdanken, dass eines der besten Vokalensembles der Nordwestschweiz in der Petruskirche erstklassige Chormusik und mit dem Trio Janine Jonker (Barock-Oboe), Hiram Santos (Barock-Fagott) und Josias Rodriguez (Laute) vorzüglich interpretierte Instrumental-Musik der französischen Barockzeit darbieten konnte.
Mit den „Drei geistlichen Motetten“ des frühbarocken deutschen Komponisten Heinrich Schütz aus dem letzten Jahr des Dreißigjährigen Krieges boten die 16 Vokalstimmen unter der souveränen Leitung von Joachim Krause beste Sakralmusik des 17. Jahrhunderts. Die folgenden drei Sätze aus der „Deuxième Suite“ in c-Moll des Franzosen Jacques-Martin Hotteterre, der aufgrund seines zweijährigen Aufenthaltes in Rom auch den Beinamen „Le Romain“ erhielt, vermittelten typische Tanzsätze des französischen Barock. Der Italienische Einfluss durch den Venezianer Giovanni Gabrieli war in den „Italienischen Instrumental-Sätze aus der „Troisième Suite“ in C-Dur von Hotteterre bildeten den Übergang zu Claudio Monteverdis berühmtem „Lamento d’Arianna“, dessen Oper „Arianna“ (gemeint ist Ariadne, die Tochter des Königs von Kreta) verschollen ist. Diese Interpretation bildete einen chorischen Höhepunkt des Konzerts. Nach den ebenfalls vorzüglich gespielten drei Instrumentalsätzen aus Hotteterres „Troisième Suite“ in C-Dur gab es einen weiteren vokalen Höhepunkt des Abends mit vier Chorsätzen aus Monteverdis „Zweitem Madrigalbuch“ von 1590.
Glück, Untreue, Sehnsüchte, Sehnen und Abschied bildeten Musik gewordene Themen dieser Musikepoche. Der höchst verdiente Beifall ließ als Zugabe „Mon Coeur“ von Orlando di Lasso erklingen.